Die Zahlen klingen nicht schlecht, aber Hoffnung hört sich anders an. Die Fronten sind derzeit mal wieder so verhärtet, dass eine Lösung unmöglich erscheint. Der Nahost-Konflikt ist wohl der komplizierteste, den Menschen zutage gebracht haben, an ihm sind bisher noch alle Politiker gescheitert. Die Lösung des Konflikts ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Momentan ist es US-Außenminister John Kerry, der sich als internationaler Vermittler engagiert. In den vergangenen drei Monaten habe ich niemanden getroffen, der glaubt, dass Kerry mit seiner Initiative für Nahost Erfolg haben wird.
Zum Jahreswechsel habe ich mich mit Touristen in Jerusalem über die aktuelle Situation unterhalten. Am Ende unserer Gespräche habe ich sie gefragt, was sie sich im neuen Jahr für dieses Land wünschen. Make a wish!
Natürlich sollte es Frieden geben. Die Israelis sollten den palästinensischen Flüchtlingen, die keine Pässe und Rechte haben, erlauben, zurückzukehren, das ist schließlich auch ihr Land. Im Gegenzug sollten die Israelis Land erhalten, wo Siedlungen gebaut wurden. Beide sollten sich in der Mitte treffen, darüber verhandeln und die Lebensbedingungen für alle verbessern.“
Christine, 32, Toronto
„Ich wünsche mir Freiheit und Mobilität für die Palästinenser und die Erkenntnis, dass das Schicksal Israels eng an das Schicksal Palästinas geknüpft ist.“
Will, 25, USA
„Meine Jerusalemer Freunde fühlen sich vom Westen bevormundet. Wir in Europa berücksichtigen oft nicht, dass man an Israel keinen westlichen Standart anlegen kann, es ist nicht Frankreich oder England. Aufgrund der Geschichte, der Nachbarn und der politischen Situation kann man hier nichts 1:1 übertragen. Die Politiker reden vom Frieden, aber eigentlich wollen sie nur „sheket“ (hebr. Ruhe). Ich wünsche mir ein angstfreies Leben für Israelis und Palästinenser.“ Annika, 34, Köln
„Ich wünsche mir Frieden, ich weiß, das ist nichts Neues, aber es ist das Wichtigste. Das Land soll ins Gleichgewicht kommen und Aufschwung für alle bieten. Außerdem ist es wichtig, dass Religionen uns nicht blind für Ungerechtigkeit machen.“
Eva & Pepe, Barcelona
„Ich hoffe, dass im nächsten Jahr keine Menschen mehr getötet werden. Idealerweise wird ein Friedensvertrag unterzeichnet, aber das ist wohl Wunschdenken. Israel ist ein einzigartiger Ort mit sehr schwierigen Beziehungen. Manche Leute hier haben keine Wahl und nichts mehr zu verlieren.“
Marta, Polen